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Feneberg Allgäu – 3000 Arbeitnehmer bangen

Die Schwäbische Zeitung berichtet ganz aktuell über eine erneute Krise beim Allgäuer Traditionsbetrieb Feneberg Lebensmittel aus Kempten.

Bis zu 3.038 Mitarbeiter werden in dem Bericht als mögliche Betroffene genannt. Ob sie weiterbeschäftigt werden können oder ob es zu betriebsbedingten Kündigungen kommt, das hängt wohl kurzfristig von den Sanierunsgaussichten bei Feneberg ab und ob die Hausbank diese Sanierung begleitet

August 2023: Die überwundene Krises kommt zurück

Die Allgäuer Supermarktkette Feneberg aus Kempten, ein Traditionsunternehmen mit rund 76 Filialen vom Bodensee bis Österreich, steckt trotz früherer Sanierungserfolge erneut in schweren wirtschaftlichen Turbulenzen. Noch im August 2023 verkündete Senior-Chef Hannes Feneberg, die Finanzkrise sei überwunden – dank eines abgeschlossenen Sanierungsplans, der Gehaltsverzichte, Investitionsanpassungen und Kooperationen mit Edeka umfasste. Doch nur zwei Jahre später, im November 2025, melden aktuelle Berichte zweistellige Millionenverluste und Zweifel an der Fortführung des Geschäfts.

Als Ursachen der anhaltenden Probleme gelten hohe Pensionsrückstellungen und teure Investitionen aus der Vergangenheit, ergänzt durch Marktdruck wie steigende Preise und verändertes Kaufverhalten. Besonders belastend war die defizitäre Fleischproduktion: Die Tochter Allgäu Fresh Foods (AFF) beantragte im April 2025 ein Schutzschirmverfahren und wurde im September teilweise an die Kupfer-Gruppe verkauft (51 % Anteile).

Sanierungsplan -100 Punkte Programm

Unter Geschäftsführerin Amelie Feneberg läuft ein 100-Punkte-Restrukturierungsplan: Zehn Filialen wurden bereits an Edeka Südbayern abgegeben, weitere Schließungen und Abgaben folgen, die Zentrale wird verkleinert. Das Ziel: Schwarze Zahlen erst ab 2026/27.

3000 Arbeitsplätze in Gefahr

Besonders alarmierend sind die über 3.000 Arbeitsplätze, die akut gefährdet sind – einschließlich der 450 bei AFF. Mitarbeiter, die bereits 2019 Gehaltsverzichte akzeptierten, bangen nun um ihre Jobs in einer Region, wo Feneberg ein Schlüsselarbeitgeber ist. Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht ausgeschlossen, was die lokale Wirtschaft weiter belasten könnte.Trotz höherer Umsätze als erwartet bleibt die Lage prekär. Die nächsten Monate entscheiden, ob Feneberg seine regionale Stärke retten und Tausende Jobs sichern kann – oder ob der Abstieg unaufhaltsam ist.

Betriebsrat und Rechtsschutzversicherung

Betroffene Mitarbeiter sollten jetzt den Kontakt zum Betriebsrat suchen. Information über die wirtschaftliche Lage und die Zukunft des eigenen Arbeitsplatzes sind in der aktuellen Lage essentiell. Wer noch keine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen hat, sollte das jetzt tun. Sollte es zu betriebsbedingten Kündigungen kommen, können die betroffenen Mitarbeiter diese innerhalb von drei Wochen ab Erhalt der Kündigung vor dem Arbeitsgericht Kempten (Allgäu) überprüfen lassen.

Bei Fragen rund ums Arbeitsrecht – fragen Sie einen Fachanwalt für Arbeitsrecht – schreiben Sie mir eine E-Mail oder rufen Sie mich an. An meinem Kanzleistandort in Lindau am Bodensee und telefonisch berate ich Sie gerne.

 

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